Wie bereits hier schon erwähnt, habe ich mir dieses Jahr selbst als kleine Aufgabe gegeben endlich mal englische Klassiker, die man ja eigentlich kennen müsste, zu lesen. Und da ich zwei Kolleginnen habe, die bei diesem Thema ins Schwelgen und Philosophieren geraten, wird auch gleich noch die Verfilmung geschaut. Als erstes auf dem Programm stand: Charlotte Brontë – Jane Eyre
Zur Geschichte ansich: Jane Eyre kommt als Vollwaise zu ihrem Onkel. Als dieser stirbt, kann die Tante Jane endlich ins Heim/Internat stecken. Dort findet Jane eine Freundin und verliert diese auch gleich wieder an die Typhus-Epedemie. Jane wird eine gute Schülerin und später Lehrerin in diesem Internat.
Das reicht ihr irgendwann nicht mehr, sie bewirbt sich als Gouvernante und findet eine Stelle auf Thornfield. Dort erwarten sie die Hauswirtschafterin und ein kleines französisches Mädchen. Der Herr des Hauses ist gerade im Ausland. Es beginnt ein ruhiges Leben für Jane Eyre, ausser dass sie manchmal merkwürdige Geräusche hört und die Bedienstete Grace Pool verdächtigt, dass sie der Grund für die Merkwürdigkeiten ist.
Als der Herr des Hauses, Mr Rochester, nach Hause kommt, hört Jane wieder merkwürdige Gräusche und geht der Sache nach. Sie findet Mr Rochester in seinem Zimmer schlafend in seinem brennenden Bett. Jane Eyre sagt Mr Rochester, dass sie Grace Pools Lachen gehört hat, doch trotzdem tut Mr Rochester nichts.
Je mehr Zeit Jane mit Mr Rochester verbringt, umso mehr verliebt sie sich in ihn. Doch er spricht immer wieder von einer Hochzeit mit Blanche Ingram…..
Für alle, die das Buch noch lesen möchte, höre ich jetzt auf…alle, die es schon kennen, wissen ja wie es weitergeht. Ich persönlich fand die ersten (vielen) Seiten über die schreckliche Kindheit bei der Tante und im Heim wirklich laaaaaaaaaaaaang und musste mich da durchquälen. Danach kommen viele weitere Seiten, die die meiste Zeit fesselnd, spannend und gut zu lesen sind – ab und an gab es aber auch hier für mich ein paar Längen. Aber nun gut. Was mir ein bißchen aufgestoßen hat – Achtung Spoiler – dass Jane AUSGERECHNET bei ihren Verwandten vor der Tür liegen bleibt und nach Essen fragt und da nicht mehr weggehen will. NATÜRLICH!!! Ausgrechnet!!!
Nun zu den Filmen. Ja FILMEN. Wir haben uns eine vierteilige Variante und einen Fernsehfilm angesehen….Wir waren schließlich beim Jane Eyre Symposium 🙂 Unsere Gastgeberin hat uns sogar VIP-Pässe gebastelt!
Zuerst gab es Jane Eyre, die BBC-Miniserie aus 2006 mit Ruth Wilson und Toby Stephens
Schöööööööön, Schmonzette vom Feinsten, die Charaktere werden richtig schön beleuchtet (okay, sind ja auch vier Teile), tolle Landschaftsaufnahmen und nach dem Ansehen seufzt man nochmal vor sich hin. Und ich finde, so sollte es nach einer Geschichte wie Jane Eyre auch sein. Furchtbar war hier allerdings die kleine Jane, gespielt von Georgina Henley -aber das liegt an mir, weil ich die einfach nicht mag. Meiner Meinung nach auch nicht so gut gelungen ist St John, gespielt von Andrew Buchan, der sieht nicht nur viel zu nett aus, der ist dann auch noch nett. So nett fand ich den im Buch nicht!
Danach den Fernsehfilm Jane Eyre aus 1997 mit Samantha Morton und Ciaran Hinds
Auch hiernach ein tiefer Seufzer. Also ansich alles richtig gemacht. Hier wird mehr Aufmerksamkeit auf die „mystischen“ Aspekte gelegt. Deswegen werde manche Dinge noch etwas ausgeschmückt und dazuerfunden, was dann dazu führt, dass das Ende…- Achtung Spoiler – als Mr Rochester meilenweit entfernt nach Jane ruft und sie das hört wenigstens mehr Sinn ergibt.
Auch hier ist St John, gespielt von Rupert Penry-Jones, meiner Meinung nach ein viel zu netter Typ. Dafür ist Mr Rochester hier ein richtig schöner Knotterer und Choleriker. Erst nach diesem Film fiel mir auf, wie nett Mr Rochester aus dem Vierteiler war.
So, das dann mal so kurz wie möglich zu meinen Eindrücken. Welche Jane Eyre-Verfilmung würdet ihr denn empfehlen und warum? Habt ihr das Buch gelesen? Hat sich bei Euch der erste Teil auch so gezgogen?
This is really amusingly written!
🙂 thank you!
Aaaah, wie cool! Ihr habt endlich Jane Eyre gekuckt!!! Und dann auch noch genau die beiden Verfilmungen, die ich am liebsten mag
Wobei meine Kollegin ja insgesamt fünf Versionen besitzt und es deswegen evtl nochmal ein zweites Symposium geben wird.
FÜNF? Oh mein Gott! Ich kenne sonst nur noch die Version mit Fassbender und die fand ich okay, aber nicht überragend.
und hier ein lesetipp für alle, die Jane Eyre mal in einer anderen Version lesen wollen:
Jasper Fforde: der Fall Jane Eyre.
Danke für den Tip, das hab ich gleich mal in der Bib meines Vertrauens vorgemerkt 🙂
VERDAMMT! Ich bring es dir morgen mit. Ich bin der Ausleiher 🙂 Aber ich komme eh noch nicht dazu, weil ich mir gerade die andere Bronte-Schwester vorgenommen habe.
Du? Wieso denn du? Da stand als Ausleiher ein ganz anderer Name – wenn auch bekannt
Haben wir das zwei Mal? Ich hab das doch zuhause rumliegen!…Oder hab ich es vorher schon wieder abgegeben, weil es jemand haben wollte?
Ich glaub, ich hatten nur einen Treffer…
Und was liest Du gerade von den Bronte-Schwestern?
Wurthering Heights
Na, da bin ich mal gespannt wie du die Geschichte findest!
Bin laut ereader bei 37% und bis jetzt find ich es gut.
Great suggestion!
Noch ein Literaturtipp: wer sich für eine Interpretation der Geschichte von Bertha Antoinetta Mason interessiert, der lese „Wide Sargasso Sea“ von Jean Rhys.
Ah die Geschichte von Rochesters Frau ist das gelle?
Davon gibts dann auch mindestens eine Verfilmung, die man sich nach dem Lesen anschauen kann 🙂
Die aber irgendwo – ich habe vergessen wo – verdammt schlechte Kritiken bekommen hat …
Das kann durchaus sein. Ich kenne bisher weder das Buch noch eine Verfilmung, von daher bin ich vollkommen meinungsfrei was das Thema angeht 🙂
Mir hat gerade der Anfang sehr gefallen, allerdings weil ich mich ein bisschen an A Little Princess und Anne of Green Gables erinnert fühlte. Umso enttäuschter war ich dann, als die Geschichte plötzlich in eine ganz andere Richtung ging 🙂
Ah okay, wenn Du natürlich so rangegangen bist, war es enttäuschend, aber ich wusste ja grob was auf mich zu kommt.
Liebe Poe,
meiner Ansicht nach ist die JANE-EYRE-Verfilmung von Franco Zeffirelli am besten gelungen und zwar sowohl in Hinsicht auf die Romantreue als auch in Hinsicht auf die Hauptdarsteller: Jane Eyre wird von Charlotte Gainsbourg verkörpert und Edward Rochester von William Hurt.
Die Jane-Eyre-Roman-Abwandlung von Jasper Fforde habe ich mit Genuß gelesen und auch rezensiert.
Wenn Du gestattest, lasse ich nachfolgend den Link zu meiner Buchbesprechung hier:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2013/05/01/thursday-next-band-1-5/
Nachtaktive Grüße 🙂
Ulrike von Leselebenszeichen
Ansich war geplant, dass es noch ein Jane Eyre Symposium geben wird 🙂 Da kommt die Verfilmung auch dran.
Dann kannst Du Dich ja schon einmal der Vorfreude hingeben 🙂
Bin hierher gelinkt von Deiner Pride & Prejudice Blogpost aus. Jane Eyre liebe ich nämlich auch, einer meiner Lieblingsbücher!
Ich glaube, ich habe alle Verfilmungen gesehen! Ich liebe es, sie anzusehen, aber für mich ist keine Verfilmung perfekt.
Die BBC Serie, die Du gesehen hast kommt aber nahe an die Perfektion heran. Ruth Wilson war eine tolle Jane Eyre, ich glaube sie ist meine Lieblings Jane! Meine grösste Kritik ist aber das Mr. Rochester zwar sehr charmant war aber nicht richtig war. Er war nicht wie Edward Rochester in meinen Augen sein sollte.
Es gibt eine 1980’er Jane Eyre BBC Serie, das sah aber gar nicht so schön aus und die Jane Eyre mochte ich da weniger. Aber Timothy Dalton war ein sehr guter Mr Rochester.
Die Version mit Ciaran Hinds und Samantha Morton mag ich nicht.
Die Version mit Charlotte Gainsburg and William Hurt finde ich sehr gut und auch die neueste version mit Michael Fassbender und Mia Wassikowska ist sehr gut, aber beiden fehlt am Fim-Ende doch etwas, um es Perfekt zu machen…
Vielleicht muss ich selbst eine Jane Eyre Verfilmung machen eines Tages… 😉
Wenn Du eine eigene Jane-Austen-Verfilmung machst, kommt die auch auf die Liste fürs nächste Jane-eyre-Symposium. Na gut, vielleicht im übernächsten Symposium 🙂